Als wir vor sechsunddreißig Jahren begonnen haben Literatur aus dem europäischen Osten zu
verlegen als wir begonnen haben den vielen Literaturen dieses Raumes ein Gesicht zu geben
als wir die slowenische kroatische serbische albanische bulgarische rumänische ungarische
tschechische slowakische polnische u. a. Literatur herauszugeben begannen war die
Sowjetunion noch nicht Vergangenheit Jugoslawien noch nicht von einem Krieg zerstückelt und
die Europäische Union ein Friedensprojekt. Da haben wir das Hoffen gelernt und die Ahnung einer
vielstimmigen Welt im Sinn gehabt von der uns die Autorinnen und Autoren in ihren Büchern
ihren Versen ihren Erzählungen und ihren Träumen berichteten und die uns deren Übersetzerinnen
und Übersetzer ins Deutsche herüberbrachten. Es vergehen die Zeiten und es kommen die neuen. Im
44. Jahr meines Verleger-Seins lege ich die Zügel in jüngere Hand. Den Kutschbock mach ich
frei. Ich werde den trabenden Pferden nachschauen. Die Kutscherin hat die Zügel fest in der
Hand. Sie weiß sie zu halten. Die Erzählung geht weiter. Es vergehen die Zeiten und die Uhr
bleibt nicht stehen. Wir habe Neuland betreten haben zur Genüge gefehlt. Doch ohne die vielen
stillen Kumpaninnen und Compañeros die da waren - privat und in Funktion - bei aufkommendem
Sturm ohne die zahlreichen Wortlandstreicher die dem Entlegenen dem Anderen und Neuen
vertrauten die halfen und gaben und das rettende Seil zuwarfen und den Karren wieder und
wieder aus dem Graben herauszogen wären wir oft schon gestrauchelt. Sie alle und die
Leserinnen und Leser teilten mit uns die Fantasie und vertrauten. Ja wir alle haben das
Hoffen gewagt und bis heute behalten!