Ästhetik des Ungehorsams versteht sich als ein philosophisch-literarischer Versuch des
Widerstands gegen den alles verschlingenden Sog des Digitalen. Es bedeutet eine Lebenskunst
der Freiheit zu kultivieren und wachsam zu bleiben für das Wunderbare in der Welt. Wer so im
Schönen und Ungebundenen verweilend heiter und tätig sein Leben gestaltet der geht den Weg
des Freigängers: Der Haftanstalt der technozentrischen Gegenwart und ihren Wärtern der KI zum
Trotz hält dieser seinen Blick beständig himmelwärts gerichtet: Jenseits der Gitterstäbe der
Ziffern und Algorithmen schafft er sich so Freiräume und Oasen der Schönheit die manch anderer
Gefangene nie erblickt. Als Imaginationist hat er inmitten der nihilistischen Postpostmoderne
gelernt aus dem Zentrum seiner Phantasie heraus ästhetischen Ungehorsam zu wagen: Gegen alle
visuelle und thematische Bevormundung durch die Technik träumt er sich in den Abenteuern seines
Geistes das Auge nach innen gewandt zum Brennpunkt seiner Existenz fort.In ihrem neuen Buch
legen Albert C. Eibl und Jan Juhani Steinmann Wege für einen ästhetischen Umgang mit der
digitalen Transformation frei. In insgesamt 12 Kapiteln die stilistisch zwischen Philosophie
Essay Narration und Poesie changieren umkreisen sie abwechselnd die Möglichkeiten von
Schönheit Ungebundenheit und Metaphysik in der Ära des Digitalen. Ihre Ästhetik des
Ungehorsams versteht sich so als essayistisch-literarischer Beitrag zum hochaktuellen Diskurs
über den normativen Umgang des Menschen mit der Digitalisierung und ihren epochalen Folgen.