Eine Chimäre erschaffen in der Lithografie Ein Grashüpfer kämpft mit dem Tod des mexikanischen
Künstlers Francisco Toledo war 2010 Inspiration für die Tiere nach dem Schlachten eine Art
Bestiarium das im selben Jahr unter dem Titel Chanson Grillée bei Wieser erschien. In diesen
Texten geht es um das allzu Humane. Das Komische das Tragische die Bosheit bringen in
ausufernder Gewalt getarnt durch Tierbilder das Alltägliche an die Oberfläche - auch den Tod
der als Paradoxon zugleich aufhellt und verbirgt.Toledos Tod fast zehn Jahre später gab den
Anstoß zu neuen Gedichten über die Niedertracht. Formal folgt der Zyklus popanz dem Alphabet.
Diesmal jedoch wird der Mensch nicht als Kreatur maskiert sondern als aufgeputzte
Vogelscheuche in seiner ganz individuellen sozialen Bemäntelung ins grelle Licht gezerrt. Dem
allgemeinen Spott preisgegeben schonungslos in ihrer Brüchigkeit verhöhnt gibt sich da eine
Ansammlung wohlbekannter Gestalten die Ehre.Was wir tun wie wir handeln wie wir uns das Leben
deuten halten wir in eingelernten Mustern fest.Es sind nach wie vor in der Hauptsache Männer
die die Welt bedrohen sich infantil in Szene setzen und behaupten wollen. Neben irrwitzigen
Allmachtsfantasien grotesken Unterwerfungsgesten manchmal sogar in eine Frauenrolle
verschoben dienen die virilen Zuschreibungen oft nur dazu ein schwaches vor Selbstmitleid
zerfließendes Ego aufrechtzuerhalten.