Bulu ist eine ziemlich aus der Mode gekommene Figur. Er ist das was man einst einen Strizzi
nannte: genusssüchtig arbeitsscheu regellos. Korrekt ist nichts an diesem Bulu. Ein
Bürgerschreck. Er führt ein "Leben wie man einst gelebt als das Abenteuer noch galt". Das
Schicksal dieses proletarischen Fausts kann man nicht in Form einer modernen Erzählung dar-
stellen. Alexander Widner wählt deshalb eine Art Bänkelsang um an eine schelmische Lebensform
zu erinnern die völlig aus der Zeit gefallen scheint. Er steht damit in der Tradition eines
François Villon die bis hinauf zu H. C. Artmann reicht. Mit Wortwitz und Lebensweisheit
vergegenwärtigt Widner damit eine Welt in der antibürgerliches anarchisches und angstfreies
Leben noch möglich war - und die der wachsenden Sehnsucht von uns Heutigen auszubrechen aus der
Enge unserer überzivi- lisierten Gesellschaft entgegenkommt.