Jugendliches Genie und enfant terrible Visionär und Provokateur Künstler Waffenhändler und
Matrose: Arthur Rimbaud war nicht nur ein begnadeter Lyriker sondern auch ein schillernder und
faszinierender Mensch. Sein kurzes pralles Leben machte ihn zum gleichermaßen geliebten wie
gehassten Mittelpunkt der expressionistischen Avantgarde in Paris und zur Inspiration für
Generationen von Künstlern.In seinem Essay unternimmt Wilfried Steiner einen lustvollen
inspirierenden Streifzug durch das Leben Rimbauds dem er sich über sein Hauptwerk Le Bateau
ivre annähert - oder vielmehr: über die sehr unterschiedlichen Methoden mit denen Übersetzer
dieses Langgedicht ins Deutsche übertragen haben und in denen sich zugleich sehr verschiedene
Sichtweisen auf Rimbauds Werk spiegeln. Er spürt damit den Schattierungen jenes Textes nach
der laut Stefan Zweig »wie die rote Fahne der Anarchie über der französischen Lyrik weht« und
lädt gleichzeitig ein tief in das widerspruchs- und wendungsreiche Leben Rimbauds
einzutauchen.