Weizenbaum ist in vieler Hinsicht ein Sonderfall: ein großer Denker der Gegenwart der sich
nicht in die Schublade »Computerwissenschaftler« einsperren ließ sondern unermüdlich gegen
Klassifizierungen dieser Art angekämpft und die allgemeine Denkfaulheit angeprangert hat. Immer
wieder hat er auf den Zusammenhang von Spitzenforschung und Militär hingewiesen der gern
verschwiegen wird. Wo sich die meisten Wissenschaftler arrangierten aus Rücksicht auf ihre
Karriere hat er Stellung bezogen. Das war seiner eigenen Lebensgeschichte als jüdischer
Emigrant aus Nazideutschland geschuldet. Er tat es auf seine Weise: unangepasst fantasievoll
mutig humorvoll und - trotz aller Kompromisslosigkeit in der Kritik - optimistisch und
ermutigend.Anhand von Gesprächen und Geschichten die Weizenbaum mit Begeisterung zu erzählen
pflegte erinnert dieses Buch an einen großen kritischen Denker der unermüdlich appelliert hat
die eigene Erfahrung in den Wahrnehmungsprozess einzubringen Verantwortung zu übernehmen sich
nicht auf sogenannte Experten zu verlassen und vielmehr Widerstand gegen die Entmündigung zu
leisten. Darüber hinaus wird ein Stück Wissenschaftsgeschichte beleuchtet die den Zweig der
Wissenschaft betrifft der wie kein anderer unseren Alltag bestimmt.