Wie kaum ein anderer Schriftsteller des frühen zwanzigsten Jahrhunderts umgab sich Stefan Zweig
gerne mit schönen und wertvollen Dingen die ihm allerdings nicht Selbstzweck waren sondern
Ausdruck seines Stils und seiner Haltung zur Welt. Seine Autographen-Sammlung war ebenso
berühmt wie er selbst als Verfasser von Novellen wie Amok oder Verwirrung der Gefühle. Er
kannte und sammelte Handschriften von Beethoven ebenso wie von Händel Briefe von Goethe oder
Shakespeare. Sowohl in Sinn und Schönheit der Autographen als auch in seinem Essay Die
Monotonisierung der Welt schwingt bei Stefan Zweig auch ein Hauch von Melancholie mit eine
Ahnung vom Abschiednehmen - ein Thema das Zweig ein Schriftstellerleben lang nie losließ und
dem er in Die Welt von Gestern ein Denkmal setzte.Die in diesem Band veröffentlichten
Feuilletons drehen sich um diese Abschiede aber auch um das Glück die Schönheit der Welt
wahrnehmen zu können. Sein Gruß an seinen Verleger Anton Kippenberg dessen Insel-Bücherei auf
eine Anregung Zweigs zurückgeht gibt ein ebenso beredtes Beispiel davon wie seine berührende
Ansprache zur Trauerfeier auf Joseph Roth die Zweig am Grab seines Freundes gehalten hat und
die zu einem Loblied der Freundschaft wurde.