Wir brauchen eine neue Sprache für den Körper. »deine vagina ist keine dose keine pflaume
kein schlitz & kein spalt [...]«. Seit jeher formt Sprache die Wahrnehmung von Sexualität und
Körper. Worte die für die scheinbar neutrale körperliche Anatomie verwendet werden haben
Macht. In ihren unverwechselbaren lyrischen Rhythmen rechnet Siljarosa Schletterer ab mit den
oft erniedrigenden Zuschreibungen und erschafft gleichzeitig neue sprachliche Räume für
körperliche und sexuelle Einschreibungen. In ihrer Dichtung zeigt sie wie Benennungen
gesellschaftliche Codes und Konventionen sich in Körper einschreiben diese verändern und
traumatisieren - oder eben schätzen und achtsam bergen - können. Auch andere Formen der
Verkörperung die keine Gewalt in sich tragen aber dennoch mit Erinnerung und Fortschreibung
über Generationen zu tun haben sind in dieser Dichtung zu finden. Dieser Band erweitert das
Genre der Liebesgedichte um die Faktoren der Verwundbarkeit der entschämenden Körperliebe und
der aufklärenden Dialoge. Die zweisprachigen Gedichte - Schletterer schreibt auch im Dialekt -
bauen Brücken zwischen Anatomie Psychologie und Sprache.