Mehr als sechzig jüdische Friedhöfe existieren in Österreich heute. Sie sind vielerorts stumme
Zeugen einer versunkenen Welt. Das hinterlassene steinerne Archiv ihrer Gemeinden. Abbild
ihrer sozialen Integration Religiosität und Traditionen.Seit fast einhundertsechzig Jahren
dient der jüdische Friedhof von Graz den Juden der steirischen Landeshauptstadt als
Begräbnisplatz. Er ist heute einer der letzten regelmäßig genutzten jüdischen Friedhöfe
Österreichs. Auf ihm fanden bekannte Persönlichkeiten wie die Fotografin Dora Kallmus oder der
Drehbuchautor und Filmregisseur Peter Paul Felner ebenso ihre letzte Ruhestätte wie Funktionäre
der jüdischen Gemeinde oder lokale Wirtschaftsgrößen. Untermalt von Gedichten und literarischen
Szenen jüdischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählt Elie Rosen von hier Bestatteten
und der wechselhaften Geschichte des Ortes. Begleitet wird er dabei vom slowenischen Fotografen
Le.Luka der dem Friedhof und seinen Toten mit außergewöhnlichen Schwarzweißaufnahmen ein
ergreifend künstlerisches Denkmal setzt.Das Werk gibt zudem fundiert Einblick in jüdische
Begräbnisriten und Trauervorschriften in die Ikonografie jüdischer Grabsteine den Aufbau
hebräischer Grabinschriften und vieles mehr. Derart bietet es Leserinnen und Lesern die
Möglichkeit zu einer grundlegenden Auseinandersetzung mit der Thematik »Tod und Sterben im
Judentum«.