Am Beginn von "Die Vergegenwärtigung" steht das Ja-Wort. Durch die Erinnerung an seine Hochzeit
beginnt der Erzähler eine erste Lebensbilanz zu ziehen und die Jahre Revue passieren zu lassen.
Die Rückblicke zeigen das Schöne und das Ungeschönte das Kommen und Gehen im Leben. Und so
strahlen seine leuchtenden Augen die Leser*innen regelrecht an wenn er von Glücksmomenten
erzählt und zurückgeht zu Erlebnissen aus Kindheits- Jugend- und jungen Erwachsenentagen rund
um das Aufwachsen Sport Musik und Literatur. In seinen Erinnerungsbildern blendet der
Erzähler aber nicht die Schattenseiten aus: Er denkt an die wichtigen Menschen die bereits
verstorben sind an abgerissene Freundschaften an jene die aus seinem Leben verschwunden sind
den Tod und was mit den Körpern nach dem Leben geschieht - die titelgebende Vergegenwärtigung
geht von der buddhistischen Praxis aus sich die Vergänglichkeit von allem wieder und wieder
vor Augen zu führen um so bewusster zu leben. "Die Vergegenwärtigung" ist bei aller
existenziellen Tiefenschürfung ein Roman der Hoffnung auf ein richtig gelebtes Leben ein Buch
das kühn zwischen lyrischer minimalistischer und meditativer Beschreibungskunst changiert. Ein
stilles Glanzstück.