Es gibt ein Foto von Anna Seghers inmitten wild wuchernder Vegetation 1963 im Garten des
Dichters Jorge Amado und seiner Frau in Brasilien. Ausgehend von diesem Foto imaginiert Autor
Robert Cohen in seiner Erzählung einen kurzen Augenblick des Nachdenkens der Dichterin nicht
in die DDR zurückzukehren die Abwägung zwischen unerfüllten Träumen von einem zwar befreiten
aber als einschnürend empfundenen sozialistischen Alltag und dem scheinbar paradiesischen Traum
von Exotik und individueller Befreitheit. Seghers erinnert sich an ihre eigene Kindheit am
Rhein ihre Emanzipation als Dichterin an die Flucht aus dem faschistischen Deutschland an
ihr Exil in Mexiko und an ihre Rückkehr in den Teil von Deutschland der ihr der interessantere
scheint ob seines Credos einer von Zwang Kapitalismus und ideologischer Beschränktheit
befreiten Gesellschaft. Robert Cohens Erzählung pendelt kunstfertig zwischen Märchenhaftem und
Biografischem.