Die historische Großdeutsche Volkspartei (GDVP 1920-1934) der österreichischen Ersten Republik
gilt in der heutigen Rückschau allgemein als reaktionär antirepublikanisch und in erster Linie
am Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich interessiert. Tatsächlich waren Großdeutsche
exponiert an der Entstehung der Republik und deren demokratischer Gestaltung beteiligt wobei
ihnen die Ausgestaltung des noch heute ungebrochen wichtigen Föderalismus ein besonderes
Anliegen war. In der vorliegenden rechtshistorischen Dissertation wird detailliert
nachgezeichnet wie Interessenlage und Vorgehensweise der GDVP-Abgeordneten in den
Verhandlungen über die Verfassung der Ersten Republik Österreich aussahen und umgesetzt
wurden.Ausgehend von den ersten verfassungsrechtlichen Überlegungen der drei großen Parteien
nach dem Ersten Weltkrieg - Sozialdemokraten Christlichsoziale und Großdeutsche - arbeitet der
Autor Wesen und Wirken der verfassungspolitischen Foren und den Verlauf der Verfassungsdebatten
vor und nach dem Vertrag von St. Germain heraus. Zum Vorschein kommt der heute meist ignorierte
Umstand dass die Großdeutsche Volkspartei weit über Fragen des Anschlusses hinaus engagiert
und bestimmend am Verfassungsdiskurs und der Ausgestaltung des politischen Systems der Ersten
Republik beteiligt war. Dr. Eike Dohrs Arbeit schließt damit nicht nur eine Forschungslücke
sondern trägt auch zur geschichtlichen Festigung der Identität des heutigen Dritten Lagers im
Hinblick auf staatspolitische Verantwortung und positiven Gestaltungswillen bei.Mit Vorworten
von MMMag. Dr. Axel Kassegger (Freiheitlicher Abgeordneter zum Nationalrat Stadtparteiobmann
der FPÖ Graz) Mag. Norbert Nemeth (Freiheitlicher Klubdirektor im Nationalrat) Mag. Dr.
Martin Graf (Freiheitlicher Abgeordneter zum Nationalrat 2008-2013 Dritter
Nationalratspräsident Präsident des Franz Dinghofer Instituts) sowie ao. Univ.-Prof. Dr.
Christian Neschwara (Universität Wien i.R.).