Moje Menhardt benötigt für ihre Arbeit die Freiheit des assoziativen Denkens des
Sich-Erinnerns und des ständigen Veränderns. Ihre Formensprache passt sie dem jeweiligen Sujet
an. Sie arbeitet in Serien und Konzepte sind nur innerhalb eines einzelnen Themenkreises
gültig. Ihr Stil ist durchaus gewollt inkonstant und dennoch ist ihre Handschrift
unverkennbar. Traditionen des Wiener Informels der 60er Jahre sind unverkennbar doch diese
Wurzel reicht bei weitem nicht aus Moje Menhardts künstlerischen Pluralismus zu erklären. Sie
studierte in Wien und Holland lebte in Südamerika Deutschland und Österreich und registrierte
ihre Umwelt stets mit wachen Sinnen. Ihre Kunst ist international und doch sehr persönlich ist
koloristisch-österreichisch und diszipliniert-aufgeklärt ist sensitiv doch niemals
sentimental. Moje Menhardts Bilder muss man genau und lange betrachten. Es kann sein dass der
Groschen erst dann fällt und das wird man nicht bereuen.(Wolfgang Hilger) Wenn Moje Menhardt
zur Staffelei geht so tritt zunächst eine Hauptgestalt aus Linien und Farben auf. Diese
Hauptgestalt kann aus der Stimmung des Tages kommen und erst im Augenblick des Malens Form
annehmen sie kann aber auch aus Anregungen destilliert sein aus verwischten Strukturelementen
eines Astes einer Stahlkonstruktion eines Flecks auf der Straße. Diese Hauptgestalt des
Anfangs ist jedoch nicht die Darstellung und auch nicht die Nachempfindung eines Gegenstandes
nicht die Essenz eines Gebäudes einer Landschaft eines Menschen eines Lächelns sie ist
Farbe Rauigkeit Linienführung Verkreuzung Steigen Fallen Rundung Häufung. Während diese
Gestalten auf der inneren Szene erscheinen mögen Anklänge an Gegenstände vorüberhuschen aber
nur wie unwichtiger Hintergrund. So kommt der zur Stunde vorherrschende Komplex auf die
Leinwand. Die Figur wächst dann ähnlich Eisblumen auf einer Fensterscheibe jedoch anders denn
es reihen sich nicht wie beim Schneestern die Einheiten der Kristallbausteine aneinander
sondern es treten zur Grundgestalt neue Regungen neue Konfigurationen aus neuen Maltagen die
dem Anfang in Glätte oder Rauigkeit in Farbe und Linien verwand sein können sodass es zur
Weiterentwicklung und Entfaltung kommt. Es können sich jedoch auch konträre Elemente aufdrängen
die sich dann durch Übergriffe zum Gesamten fügen. So entstehen harmonisch-bizarre Gebilde mit
Farbvernetzungen: als Symbol als Extrakt als Konglomerat der optisch transportierten Gefühle:
Es entstehen zarte geknickte gebogene Gestänge im Hauch von Braun und Blau. Es entstehen
zarte geknickte gebogene Gestänge im Hauch von Braun und Blau kontroverse Versammlungen
leuchtend gegeneinander pulsierender Farben strenge ruhende Flächen mit Begrenzungen und
Überschneidungen ernst und schwer bis düster oder morgendlich-hell tendenziös hochstrebende
Gevierte wie eigenwillige gerad-rechtwinkelige Drusen. Die Bilder von Moje Menhardt entstehen
nicht im trockenen Sinne spontan und entspringen auch nicht dem ersten Ansatz in einer
abrollenden Automatik sondern wachsen als Synthese von Gestalten und optisch übertragenen
Gefühlen aus dem Moment aus Vergangenheiten und aus Wünschen an die Zukunft.(WM)