Gerhard Haderer ist ein zeichnender Humanist. Das kann man nicht nur seiner Themenwahl ablesen
- nichts Menschliches ist ihm fremd er ergreift stets Partei für das was man »die Sache des
Menschen« nennen könnte. Man sieht es auch besonders deutlich an der Art und Weise wie er
seine Bildideen ästhetisch umsetzt: Es dominiert in seinen Bildern das Licht auch dort wo sie
schwarz-weiß sind. Nicht umsonst ist Caravaggio sein großes Vorbild. »Aufklärung« heißt
»enlightenment« »illuminazione« im Englischen im Italienischen in Frankreich nennt man das
klassische Zeitalter der Aufklärung »Siècle des Lumières«. In allen Begriffen spielt also das
Licht eine entscheidende Rolle. Humanismus und Aufklärung als geistesgeschichtliche Phänomene
Europas gehören seit je zusammen das ästhetische Mittel um das anzuzeigen war und ist das
Licht. Auch dort wo Haderer sich eher düsteren Themen widmet tut er das auf lichtvolle Weise
sozusagen. Egal worauf Gerhard Haderers Bilder verweisen: Sie leuchten dabei. Dies
herauszustreichen ist eine der Aufgaben dieses Buches. (Martin Ross)