Der pädagogische Selbstversuch Karl Heinz Grubers kann seine Nähe zu Monty Python's Song Always
look at the bright side of [academic] life nicht verleugnen. Im Gegensatz zum nüchternen
manchmal bitteren soziologischen Selbstversuch des Soziologenpapstes Pierre Bourdieu wird die
Leserschaft mit den vergnüglichen Aspekten des universitären Alltags des Alt-Ordinarius für
Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Wien unterhalten. Die zum Teil bereits im
STANDARD-Album publizierten Texte zeigen den sozialen Aufstieg eines working class kid: von
einer Substandard-Wohnung im Salzkammergut zum privilegierten Fellow am St. John's College an
der Universität Oxford vom Lehrer der zweiklassigen Volksschule im oberösterreichischen
Sauwald zum Vorsitzenden des CERI (Centre for Educational Research and Innovation) des
OECD-Bildungsgremiums in Paris von der wissenschaftlichen Hilfskraft in Wien zum Fulbright
Gastprofessor an der Harvard University Graduate School of Education in Cambridge
Massachusetts. Um nicht akademischer Schreibtischtäter zu werden hatte der Bildungsforscher
viele Jahre schulischer Feldforschung vor Ort - Japan Schweden USA und vor allem England -
verbracht. Die Universität Oxford wurde ihm zur zweiten akademischen Heimat. Zahlreiche
Anglizismen im Buchtext sind dieser Zeit geschuldet und verraten gleichzeitig seinen
ursprünglichen Wunsch Anglistik zu studieren. 1964 auf dem Weg zur Inskription hatte ihn
jedoch eine Tasse Tee der Sekretärin des Pädagogischen Instituts vom anglistischen Pfad der
Tugend ins Labyrinth der Erziehungswissenschaft gelockt.