Das Leben als Balanceakt: In der ungewöhnlichen Graphic Novel "Moise mein Freund" erzählt
Florin Moise seine bewegende Geschichte. Von der Flucht aus einem der berüchtigten rumänischen
Kinderheime vom Dasein als Straßenkind in Bukarest von der Suche nach der eigenen Familie
von der Mitarbeit in den von Pater Georg Sporschill initiierten Sozialprojekten von vielen
Aus- und Aufbrüchen. Der Weg führt ihn vom geordneten und behüteten Leben zurück auf die Straße
auf den Bahnhof zu den Drogen. Moise wie er sich selbst nennt lässt sich nicht einfangen
schlägt immer wieder einen Haken und dem Schicksal ein Schnäppchen ist stets auf dem Weg auch
wenn er in den Abgrund führt und macht dort wo andere längst verzweifelt wären einfach
weiter. In hunderten bunten Zeichnungen hat Moise Momente und Erinnerungen festgehalten die
ihm wichtig erscheinen. Mit großem Sinn für die Komik oder Tragik einer Situation für die
Zuspitzung der Handlung im Bild und konzentriert auf das Wesentliche. Die Zeichnungen regen
durch ihre entwaffnende Unmittelbarkeit ihre Drastik und ihren Humor zum Lachen Weinen und
Nachdenken an sie vermitteln den brutalen Alltag ebenso wie die erhebenden Feste. Es wird
gekocht und gegessen getanzt und gesungen und viel gelacht Kinder werden geboren Menschen
begeben sich in höchste Gefahr werden krank sterben eines gewaltsamen Todes. Auf einmal kommt
ein fremder Mann ein Priester aus Österreich der den Straßenkindern Brot bringt wie die von
Gott gesandten Raben dem Propheten Elijah im Alten Testament. Seit mehr als drei Jahrzehnten
ist Moises Leben nun mit den sozialen Projekten von Pater Sporschill verwoben. Die Zeichnungen
und Kommentare spiegeln auch die Geschichte dieses ungewöhnlichen Engagements. Ruth Zenkert
die Moise seit mehr als dreißig Jahren begleitet und Nora Schoeller haben Moises Zeichnungen
zu einem Buch zusammengestellt das auf völlig neue Weise auf ein abenteuerliches für viele
Menschen unvorstellbares Leben blickt.