"Blut ist (nicht) dicker als Wasser" erzählt in gewaltiger märchenhafter Sprache die
Geschichte einer Familie von Schweinebauern die ihre eigenen Gesetze von Gehorsam Betrug
Verrat und Schweigen kennt. Es ist die verspätete Coming-of-Age-Geschichte des in Systemen und
in sich selbst gefangenen Protagonisten Joe Wander der im Alter von vierzig Jahren in New York
ein völlig neues Leben beginnt. Er verliebt sich in Chelsea-Boy Jim legt sich einen Streuner
namens Zen-Katze zu und inhaliert den unvergleichlichen Zeitgeist des Big Apple. Wenn Joe durch
New York streift um sein neues Ich mit aufregenden wie heilsamen Eindrücken und Erlebnissen zu
füllen wird er in seiner Fantasie immer wieder zurück in die Vergangenheit katapultiert. Der
gigantische Wasserfall am Ground Zero entpuppt sich als schwarzes Loch an dessen Ende der
dunkle Dorfweiher seiner Kindheit wartet ein Gemälde im Museum of Modern Art als
Farblandschaft die Joe mitten in den Saubauern-Zwist von Generationen hineinpinselt. Kann man
am Ende wirklich ein anderer werden als man einmal gewesen ist?