Das Haus Nr. 21 in der Palissadnaja-Straße sieht lauscht fühlt und lebt mit seinen Bewohnern.
Es kennt all deren Geschichten Gewohnheiten und Geheimnisse und muss schließlich zusehen wie
sich jene historischen und politischen Ereignisse die ein Land und eine Stadt im 20.
Jahrhundert prägten auf seine Mieter auswirken. Ein junger Textilkaufmann erwirbt Ende der
1920er-Jahre ein Mietshaus in Riga in das nach und nach Personen unterschiedlicher
Volksgruppen einziehen. Ein jüdischer Arzt ein Notar ein Antiquitätenhändler ein verarmter
russischer Fürst ein Offizier und eine ehemalige lettische Schönheitskönigin. Ihre Geschichten
stehen exemplarisch für Tausende Schicksale und stellvertretend für die Ereignisse während
jener Zeit die von den Umbrüchen und wechselnden Besatzungsmächten der Zwischenkriegszeit über
den Zweiten Weltkrieg bis zum Zerfall der Sowjetunion reichen.Obwohl jeder Bewohner seine
eigene Geschichte und Stimme hat sind sie alle durch das Haus miteinander verbunden. Es kennt
seine Bewohner altert mit ihnen erinnert sich an sie auch wenn sie deportiert erschossen
werden oder bis zur Unkenntlichkeit verändert zurückkehren. Jelena Katischonok nimmt den Leser
in ihrem Roman Das Haus in der Palissadnaja mit auf einen Streifzug durch Lettlands Geschichte
und beschreibt dabei ihre Protagonisten so liebevoll dass man mit ihnen fühlt lebt und sich
in ihren Geschichten verliert.