Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht ist das die Erfüllung eines
Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40 im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie
privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm
eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini 70 weltberühmt eine
Legende. Der barocke Genussmensch Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria verzaubert
ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen schwermütigen Asketen in drei Tagen
sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten und doch erleben wir die
Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen in teils grotesken komischen und an die
Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. Ich habe Venedig noch mehr
geliebt als Russland findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen
Ursachen dieser Liebe nach.