Stefan Zweig (1881-1942) und Felix Braun (1885-1973) österreichisch-jüdische Schriftsteller
treffen 1907 in Wien erstmals aufeinander. Aus dieser Begegnung entsteht eine enge lebenslange
Freundschaft geprägt durch einen intensiven intellektuellen Austausch. Ab 1928 lehrt Braun als
Privatdozent an italienischen Universitäten und steht in regelmäßigem Briefkontakt mit seinem
Freund. 1934 flieht Zweig ins Exil nach London während Braun im Januar 1939 - einige Monate
nach dem "Anschluss" - von Italien nach England emigriert. Ihre Briefe ab dieser Zeit zeigen
nicht nur die Sorge um das Schicksal gemeinsamer Freunde sondern auch die existenziellen
Herausforderungen des Exils. Ein persönliches Treffen in England kommt aufgrund der Distanz nie
zustande. 1940 verlässt Zweig Europa endgültig und zieht mit seiner Frau nach Brasilien. Der
fehlende Kontakt mit seinen Freunden die Isolation und die politische Lage verstärken in der
letzten Lebensphase zunehmend Zweigs Depression er nimmt sich zusammen mit seiner zweiten
Ehefrau am 22. Februar 1942 das Leben. Dieser Briefwechsel ist ein literarisch politisch und
psychologisch einzigartiges Zeitzeugnis zweier faszinierender Persönlichkeiten.