Die New-York Geschichte ist eine als Geschichtswerk getarnte Satire die der amerikanische
Schriftsteller Washington Irving 1809 unter dem Pseudonym Dietrich Knickerbocker
veröffentlichte. In ihr zeichnet Irving ein wenig schmeichelhaftes Bild der Siedler der Kolonie
Nieuw Nederland aus der Irvings Heimatstaat New York hervorging. Die Niederländer werden als
bräsige faule pfeifenrauchende Schildbürger von geringem Verstand gezeichnet was Irving
seinerzeit den Zorn der niederländischstämmigen New Yorker einbrachte. Liest sich das Werk
vordergründig als derbe Burleske so ist es auf einer anderen Ebene zugleich eine beißende
Satire auf die politische Führung der Vereinigten Staaten zu Irvings Lebzeiten. So ist die
Figur des unfähigen Gouverneurs Wilhelmus Kieft ein spöttisches Porträt Thomas Jeffersons.
Washington Irving (1783-1859) war ein amerikanischer Schriftsteller. Mit an englischen
Stilvorbildern geschulten Satiren über die Gesellschaft und Geschichte der Stadt New York wurde
er im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts zunächst in seiner Heimat bekannt. Mit seinem
Skizzenbuch (1819-20) wandte er sich zunehmend Einflüssen der europäischen Romantik zu und
wurde so der erste amerikanische Schriftsteller der auch in Europa Erfolge feiern konnte. Mit
den in diesem Band enthaltenen Erzählungen Rip Van Winkle und The Legend of Sleepy Hollow (dt.
Die Sage von der schläfrigen Schlucht) begründete Irving die Gattung der Kurzgeschichte. In
späteren Jahren verfasste Irving vor allem Biografien unter anderem über Christoph Kolumbus
und George Washington.