Wilhelm Hauff (1802-1827) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik. Er gehörte zum Kreise
der Schwäbischen Dichterschule. Hauffs Märchen fallen in die spätromantische Literaturphase
nach den scharfen Zensurbestimmungen der Karlsbader Beschlüsse im Jahre 1819. Der erste Band um
die Rahmenerzählung Die Karawane enthält bekannte Märchen wie Kalif Storch und Der kleine Muck.
Der zweite Band um den Scheich von Allessandria und seine Sklaven verlässt den rein
orientalischen Handlungsraum Zwerg Nase und zwei von Wilhelm Grimm übernommene Märchen
(Schneeweißchen und Rosenroth und Das Fest der Unterirdischen - letzteres taucht in der
grimmschen Märchensammlung nicht auf) stehen in der europäischen Märchentradition. Sein dritter
Band Das Wirtshaus im Spessart behandelt eher Sagenstoffe als Märchen die Schwarzwaldsage
Das kalte Herz ist die bekannteste dieser Sagen. Aus dem Buch: Der Kalif Chasid zu Bagdad saß
einmal an einem schönen Nachmittag behaglich auf seinem Sofa er hatte ein wenig geschlafen
denn es war ein heißer Tag und sah nun nach seinem Schläfchen recht heiter aus. Er rauchte aus
einer langen Pfeife von Rosenholz trank hier und da ein wenig Kaffee den ihm ein Sklave
einschenkte und strich sich allemal vergnügt den Bart wenn es ihm geschmeckt hatte. Kurz man
sah dem Kalifen an daß es ihm recht wohl war. Um diese Stunde konnte man gar gut mit ihm reden
weil er da immer recht mild und leutselig war deswegen besuchte ihn auch sein Großwesir Mansor
alle Tage um diese Zeit. Inhalt: - Die Geschichte von dem Gespensterschiff - Die Errettung
Fatmes - Das Märchen vom falschen Prinzen - Die Geschichte Almansors - Saids Schicksale - Die
Geschichte von dem kleinen Muck - Die Geschichte von der abgehauenen Hand - Die Geschichte von
Kalif Storch - Der Zwerg Nase