Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand ist ein Schauspiel in fünf Aufzügen von Johann
Wolfgang von Goethe. Das Stück gilt als das bekannteste Werk des Sturm und Drang. Als Vorbild
der Hauptfigur galt der fränkisch-schwäbische Reichsritter Gottfried Götz von Berlichingen zu
Hornberg (genannt mit der Eisernen Hand). Götz entstammt der mittelalterlichen Welt des Faust-
und Fehderechts agiert aber auch Stände übergreifend indem er den Bauern hilft. Mit seiner
Figur stößt das auf gewachsenem Naturrecht und Treue gegründete freie Rittertum auf die dem
abstrakten römischen Recht verpflichtete Welt des intriganten Adels. Goethes Götz beweist zwar
einen die historischen Konventionen überwindenden Charakter seine auf individueller
Unabhängigkeit einerseits und persönlicher Loyalität andererseits basierende Utopie einer
idealen Monarchie lassen ihn jedoch in Konflikt mit der gerade entstehenden bürgerlichen
Gesellschaft geraten. So kämpft Götz von vornherein auf verlorenem Posten. Resigniert muss er
letztlich feststellen: Freiheit gibt es nur im Jenseits die Welt aber ist ein Gefängnis.