Die Orestie des Dichters Aischylos ist eine der bedeutenden griechischen Tragödien. Das
dreiteilige Stück behandelt das Ende des Fluchs unter dem das Haus Atreus steht. Geschildert
wird die Entwicklung des antiken Rechtsverständnisses vom Prinzip der individuellen Rache hin
zu einer geordneten Rechtsprechung durch eine die Gesellschaft repräsentierende Gruppe.
Überblick: Agamemnon opferte seine Tochter Iphigenie. Die Mutter von Iphigenie Klytaimnestra
tötet deshalb ihren Mann Agamemnon nach dessen Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg und ebenso
dessen Geliebte Kassandra. Der Sohn Orestes tötet daraufhin seine Mutter Klytaimnestra und
deren Geliebten Aigisthos. Orestes - und das ist neu - wird dafür nicht mit dem Tod bestraft
die Rachegeister (Erinyen) können in einem Gerichtsverfahren besänftigt werden. Göttin Athene
spricht bei Stimmengleichheit das Urteil (Freispruch). Der Fluch der Familie wird durchbrochen.
Aischylos (525 v.Chr. 456 v. Chr.) ist vor Sophokles und Euripides der älteste der drei großen
griechischen Tragödiendichter. Von seinen sieben erhaltenen Stücken werden vor allem die Perser
und die Orestie weltweit gespielt.