Lucrezia Borgia (lat. Lucretia Borgia span. Lucrecia Borja 1480 - 1519) war eine
italienisch-spanische Renaissancefürstin und die außereheliche Tochter Papst Alexanders VI. mit
seiner Geliebten Vanozza de' Cattanei. Sie war die Schwester von Cesare Juan und Jofré Borgia.
Die von Zeitgenossen als hübsch und lebenslustig beschriebene Lucrezia wurde nach dem Aufstieg
ihrer berüchtigten Familie Nutznießerin vor allem aber Instrument der Politik ihres Vaters.
Alexander VI. der sie über alles liebte übergab ihr mehrfach während seiner Abwesenheit die
Regierungsgeschäfte im Vatikan. Er verheiratete sie dreimal in politisch motivierte Ehen um
die Macht der Borgia zu festigen. Lucrezias erste Ehe mit Giovanni Sforza wurde aufgelöst als
sie für die Borgia ihren Nutzen verlor ihr zweiter Ehemann Alfonso von Aragon (1481-1500)
Herzog von Bisceglie wurde vermutlich auf Befehl ihres Bruders Cesare ermordet. In dritter Ehe
heiratete sie schließlich Alfonso d'Este Herzog von Ferrara mit dem sie bis zu ihrem Tod
verheiratet blieb und mehrere Kinder hatte. Den Tod ihres Vaters und den Fall ihres Bruders
Cesare und der Familie Borgia in Italien überstand Lucrezia unbeschadet sie starb hoch geehrt
als Herzogin von Ferrara. Die Familie Borgia verkörpert noch heute wie keine andere die
Machtgier und moralische Korruption des Papsttums der Renaissance und Lucrezia Borgia behielt
über Jahrhunderte hinweg den Ruf einer verruchten Giftmischerin Ehebrecherin und
Blutschänderin mit ihrem Vater und Bruder Cesare. Diese Vorwürfe hatten ihren Ursprung in den
Gerüchten und Verleumdungen ihrer eigenen Zeit und wurde später von berühmten Autoren wie
Victor Hugo und A. Dumas in deren Werken aufgegriffen und verstärkt. Victor-Marie Hugo (1802 -
1885) war ein französischer Schriftsteller.