Aus dem Buch: Jack Beery war von Beruf ein harmloser bescheidener Taschendieb aber wenn er
genügend getrunken hatte was ziemlich häufig vorkam ließ er sich auch auf großzügigere und
gewagtere Unternehmungen ein. Unerläßliche Voraussetzung hierfür war allerdings daß die Sterne
gut standen. Jack hatte zwar von der wunderbaren Astrologie nie im Leben etwas gehört und
seine Bildung war so gering daß er nicht einmal wußte was ein Horoskop war. Aber seit dem Tag
da er eine Brieftasche geklaut hatte die nichts anderes enthielt als einige bedruckte sehr
abgegriffene Blätter war ihm so etwas wie eine Offenbarung von dieser geheimnisvollen
Wissenschaft und ihrer außerordentlichen Bedeutung für das praktische Leben geworden. An einem
langweiligen verregneten Oktoberabend hatte er in diesen Papieren etwas verständnislos gelesen
daß Merkur Venus mit Jupiter in gutem Aspekt begegne und daß kühne Ausführung der Pläne zu
Erfolg und Vorteil führe. Als er aber einige Stunden später tatsächlich nebst verschiedenen
Kleinigkeiten zwei Taschenuhren und einige Börsen mit zusammen fünfzehn Pfund sechs Schilling
gezogen hatte war sich Jack Beery vollkommen klar darüber welch kostbaren Schatz er in seinen
unscheinbaren Blättern besaß und sein Glaube an das was sie verkündeten war fortan
unerschütterlich... Louis Weinert-Wilton (1875-1945) war ein sudetendeutscher Schriftsteller.
In den 1960er Jahren entstand im Zuge der erfolgreichen Edgar-Wallace-Filme eine eigenständige
Louis-Weinert-Wilton-Kriminalfilmreihe.