Aus dem Buch: Ich Unglücklicher soll dich meiden rief Guido wehmüthig. Wozu die Klage
entgegnete Ini. Mögen dich rüstige Adler zum Pol tragen magst du dich in die Tiefen des Ozeans
senken mein Bild bleibt dir nahe. Frei durchfliegt der Gedanke des Liebenden die Ferne und
die Region der Phantasie ist eine wirkliche. Auch wäre daheim dein Ziel nicht zu umarmen. Das
Anschaun der Welt die Uebung der Kraft in Thaten müssen jene Bildung der Schönheit vollenden
deren Lohn meine Gegenliebe sein wird. Darum scheide männlich! Guido war ein Jüngling von etwa
zwanzig Jahren. Seine Herkunft blieb ihm noch immer geheim. Die Sage machte ihn zum Fündling
und als solchen wollten die Gesetze daß die Landespflege ihn erziehen ließ. Früh hatte man
ihn in das große Knabenhaus gebracht das am Meerstrande unweit Palermo angelegt war und wo
die sinnigen Vorsteher bis zum zwölften Jahre für die Entwicklung des Körpers durch Laufen
Ringen Schwimmen und für die Stärkung des Denkvermögens durch Gimnastik des Kalküls Sorge
trugen. In vergangenen Jahrhunderten würde auch der tiefsinnigste Geometer nicht geahnt haben
was im Felde der Rechnung junge Knaben hier schon vermogten. Allein es war überhaupt so weit
damit gekommen (zudem die mechanischen und optischen Handwerke so leicht durch Maschinen so
einfach durch neue Entdeckungen so allgemein bekannt durch Schulen) daß Hirten welche die
Sternkunde gleich ihren Altvätern wieder trieben sich bei Tage Teleskope fertigten zur Nacht
den Himmel beobachteten und die Finsternisse der vielen neugewahrten Planeten und ihrer
Trabanten ausmittelten... Julius von Voß (1768-1832) war ein deutscher Schriftsteller.
Ini-Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert gilt als erster deutschsprachiger
Science-Fiction.