Aus dem Buch: Welch beruhigenden Klang haben nicht die Glocken die noch in manchen
Landstädtchen den Abend einläuten! Die vertrauten Töne beschließen das Tagewerk so friedlich
und schläfern die Kinder in ihren Korbbettchen besser ein als ein Schlummerlied. Es liegt etwas
Inniges Tröstliches in diesen vollen tiefen und friedlichen Klängen... Die Glocken von
Juvigny haben diese Klänge auch sie ertönen jeden Abend im Winter um acht im Sommer um neun
Uhr von dem stattlichen Turm der einzigen Zierde die Ludwig XIV. dieser große Zerstörer der
lothringischen Festungen der Mauerkrone der alten Stadt gelassen hat. An einem schönen
Julisonntag des Jahres 1868 in dem Augenblick mit welchem unsere Geschichte beginnt
verhallten die letzten Töne der Abendglocke über den Rebgeländen der Hügel an denen sich die
im Grünen versteckten Häuser Juvignys bis zu dem Flusse Ornain hinabziehen wie eine Herde
zerstreut weidender Schafe die zur Tränke eilen... André Theuriet (1833-1907) war ein
französischer Dichter Romanschriftsteller und Dramatiker.