Eine blassblaue Frauenschrift ist eine Geschichte über den Verrat einer Liebe ein Psychogramm
eines Opportunisten und ein zeitgeschichtliches Dokument über den latenten Antisemitismus in
der Ersten Republik. Im Österreich des Jahres 1936 blickt Leonidas stolz auf sein bisheriges
Leben zurück. Als Sektionschef im Unterrichtsministerium gehört er zur politischen Elite des
Landes. An seinem Geburtstag erhält er einen Brief geschrieben in einer blassblauen
Frauenschrift. Es ist ein Brief von der Jüdin Vera Wormser der Liebe seines Lebens. Eine kurze
aber heftige Liebesaffäre vor 18 Jahren in Heidelberg verbindet die beiden. Nun schreibt Vera
die sich gerade in Wien aufhält bevor sie eine Stelle in Montevideo antritt dass ein begabter
junger Mann von 17 Jahren allem Anschein nach sein Sohn in Deutschland aus bekannten Gründen
nicht mehr das Gymnasium besuchen könne. Sie bittet den Herrn Sektionschef darum ihm einen
Platz in einer guten Schule in Wien zu verschaffen...Franz Werfel (1890-1945) war ein
österreichischer Schriftsteller jüdischer Herkunft mit deutschböhmischen Wurzeln. Er ging
aufgrund der nationalsozialistischen Herrschaft ins Exil und wurde 1941 US-amerikanischer
Staatsbürger. In den 1920er und 1930er Jahren waren seine Bücher Bestseller.