Heinrich Seidel (1842-1906) war ein deutscher Ingenieur und Schriftsteller. Seidel war Mitglied
im Akademischen Verein Hütte kurz HÜTTE mit dem Namen Frauenlob in der literarischen
Gesellschaft Tunnel über der Spree und Gründungsmitglied der mecklenburgischen Landsmannschaft
Obotritia dem späteren Corps Obotritia Darmstadt. Die Anfänge der Landsmannschaft Obotritia
hat er in seinem Buch Von Perlin nach Berlin als Leberecht Hühnchen beschrieben. Heinrich
Seidel hatte ein besonderes Hobby: Er pflegte von seinen Reisen reichlich Samen fremdartiger
Gewächse mitzubringen um sie in Berlin oder auch anderen Orten wieder auszusetzen. Einige
Straucharten haben den Ortswechsel gut überlebt und zählen heute zum natürlichen Bestand der
Berliner Flora. Das bekannteste Werk Heinrich Seidels ist das Buch Leberecht Hühnchen das aus
mehreren Episoden besteht die zwischen 1880 und 1893 entstanden. Das Buch ist auch heute noch
erhältlich und hat durch die Beschreibung einfachen Glücks viele Leser gefunden. Weniger
bekannt ist Seidels Roman Reinhard Flemmings Abenteuer zu Wasser und zu Lande in dem er die
Erinnerungen an seine dörfliche Jugend in Perlin verarbeitete. Hoch geschätzt wurden Seidels
Märchen und seine Autobiographie Von Perlin nach Berlin vor allem von seinen
Schriftstellerkollegen Stinde Trojan Stettenheim und anderen. In Seidels Erzählung Im Jahre
1984 schildert er die wundersame Reise des Gottlieb Nothnagel in das Jahr 1984 - eine
Maschinenwelt der automatischen Restaurants und außerordentlich schnellen interkontinentalen
Verkehrsverbindungen bevölkert von Menschen die höchst individuelle Kleidung tragen.