Jeremias Gotthelf (1797-1854) war das Pseudonym des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers
Albert Bitzius. Seine Romane spiegeln in einem zum Teil erschreckenden Realismus das bäuerliche
Leben im 19. Jahrhundert. Mit wenigen starken wuchtigen Worten konnte er Menschen und
Landschaften beschreiben. Gotthelf verstand es wie kaum ein anderer Schriftsteller seiner Zeit
die christlichen und die humanistischen Forderungen in seinem Werk zu verarbeiten. Aus dem
Buch: Eine schreckliche Vorbedeutung am ersten Tage des Jahres! Die Fenster klirrten die Hütte
wankte Nacht ward es draußen und drinnen betete Käthi emsig denn Angst hatte sie wieder
ergriffen sie bangte sehr denn das Bangen ganz zu überwinden und das Zagen daß es nie wieder
kommt wenn stark an ihm des Herrn Hand rüttelt ist keinem Menschen gegeben. Endlich ließ der
Sturm nach Tag ward es wieder das schwarze Gewitter jagte nach Osten. Käthi trat vor das
Häuschen ein milder Sonnenblick empfing sie auf der Schwelle und als sie sich umwandte dem
jagenden Gewitter nachzusehen sah sie gen Morgen hin das Gnadenzeichen des Herrn einen
prächtigen Regenbogen am Himmel stehn.