Menander und Glycerion ist ein Roman von Christoph Martin Wieland. Er erzählt eine fiktive
Geschichte in der hellenistischen Antike obwohl der Figur des Menander ein historisch realer
Komödiendichter zugrunde liegt. Außer durch die für Wieland typische elegante sprachliche Form
und den für ihn ebenso bezeichnenden Humor der in immer neuen überraschenden Wendungen seine
Figuren teils als Idealgestalten teils aber gerade auch als Menschen mit Fehlern zeichnet ist
an diesem kleinen Roman bemerkenswert dass die weibliche Protagonistin insgesamt dem
männlichen Protagonisten weder geistig noch körperlich weder an Klugheit oder Ethos mithin
Charakter noch an äußerlicher Schönheit oder Anmut unterlegen ist im Gegenteil der Autor
lässt den zu Beginn scheinbaren Protagonisten Menander am Ende im Vergleich zur nun gleichsam
zur wahren Protagonistin gewordenen Glycerion eher alt aussehen. Beider Charakter entwickelt
sich im Laufe der Handlung die über einige Jahre geht - insofern ist es zugleich ein
Entwicklungsroman. Menander lernt dabei insbesondere seine Fehler und Grenzen kennen Glycerion
entwickelt sich vom unbedarften Mädchen aus der Provinz zu einer immer noch schönen nun aber
klügeren und charakterlich reiferen dabei aber nach wie vor mental und emotional intelligenten
und zugleich moralisch integren Frau. Christoph Martin Wieland (1733-1813) war ein deutscher
Dichter Übersetzer und Herausgeber zur Zeit der Aufklärung.