Rosa Luxemburg (1871-1919) war eine einflussreiche Vertreterin der europäischen
Arbeiterbewegung des Marxismus Antimilitarismus und proletarischen Internationalismus. Im
Dezember 1905 reiste sie unter dem Pseudonym Anna Matschke mit Leo Jogiches nach Warschau um
die russische Revolution 1905 zu unterstützen und die SDKPiL zur Teilnahme daran zu bewegen. Im
März 1906 wurde sie verhaftet. Es gelang ihr ein Kriegsgerichtsverfahren mit drohender
Todesstrafe abzuwenden. Nach ihrer Freilassung gegen eine hohe Kaution reiste sie nach
Petersburg und traf dort russische Revolutionäre darunter Lenin. Ihre Erfahrungen mit der
russischen Revolution verarbeitete sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in der Schrift
Massenstreik Partei und Gewerkschaften. Rosa Luxemburg schrieb den Aufsatz Zur russischen
Revolution. Darin begrüßte sie Lenins Revolution kritisierte aber zugleich scharf seine
Strategie und warnte vor einer Diktatur der Bolschewiki. In diesem Zusammenhang formuliertesie
den berühmten Satz: Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden. Nach dem Sturz des Zaren
infolge der Februarrevolution 1917 schrieb Rosa Luxemburg den Artikel Die Revolution in
Russland. Darin hob sie die treibende Kraft des russischen Proletariats bei den Ereignissen
hervor. Seine Machtentfaltung habe zunächst die liberale Bourgeoisie an die Spitze der
revolutionären Bewegung gestoßen. Seine Aufgabe sei nun den imperialistischen Krieg zu
beenden. Dazu müsse es die eigene Bourgeoisie bekämpfen die den Krieg unbedingt brauche und
fortsetzen wolle. Dieser habe Russland reif für die sozialistische Revolution gemacht.