Jakob Wassermann (1873-1934) war ein deutsch-jüdischer Schriftsteller. Er zählte zu den
produktivsten und populärsten Erzählern seiner Zeit. In den späten 1920er und frühen 1930er
Jahren gewann Wassermann Weltruhm mit mehreren Romanen die eine Neigung zum Sensationellen
aufweisen. In der Überzeugung er könne durch Literatur ein neues Menschentum fördern kämpfte
Wassermann gegen jede Form von Trägheit des Herzens und für den Triumph der Gerechtigkeit.
Dieses Vorhaben bildet auch den Kern von Wassermanns berühmtesten Prosawerk Der Fall Maurizius
(1928) in dem der sechzehnjährige Etzel Andergast in jugendlicher Überschwänglichkeit einen
Justizirrtum aufdeckt der achtzehn Jahre zuvor begangen wurde. Irrtümlich wurde das Werk lange
Zeit als Reflex des Falles Hau angesehen. Als lose Fortsetzungen dieses virtuosen Romans können
zwei weitere Werke gelten: Etzel Andergast (1931) und Joseph Kerkhovens dritte Existenz (postum
1934). Theodor Lessing schrieb im Zusammenhang mit dem Fall Halsmann: Nur ein einziger Jakob
Wassermann der das schönste aller Gerechtigkeitsbücher die Geschichte des jungen Etzel schuf
erklärte öffentlich daß er nicht rasten wolle bis ihm die Rehabilitierung des offenbar
verunrechteten Halsmann geglückt sei. Inhalt: - Der Fall Maurizius - Etzel Andergast - Joseph
Kerkhovens dritte Existenz