Bei der Zusammenstellung dieser Etüdensammlung war der Herausgeber in erster Linie von dem
Bestreben geleitet ein Werk zu schaffen das in ganz ruhiger langsamer und allmählich
fortschreitender Entwicklung den Spieler in alle klaviertechnischen Probleme einführt und so
ihm das Rüstzeug gibt auch ohne allzu große Mühe rein musikalisches Spielmaterial bewältigen
zu können. Auch an Etüden kann wenn sie nicht schwerfällig sondern mit Grazie und Geschmack
gespielt werden der Sinn für eine gefällige musikalische Darstellung anerzogen werden. Je
langsamer die technischen Schwierigkeiten ansteigen um so mehr wird man auch nach der
musikalischen Seite von diesen Studien Gewinn haben. Ganz bewusst sind im ersten Heft
Übungsstücke mit mit vorwiegend Dreiklangstönen bevorzugt worden - neben solchen mit
diatonischen Tonfolgen. Es wird somit dem Lehrenden der vom Dreiklang ausgeht Gelegenheit
gegeben diese Übungen mit seinem sonstigen musikalischen Aufbauplan in Verbindung zu bringen.
Wenn der Dreiklang durch Singen auf la oder do mi so bzw. Bi Gu La gehörsmäßig erarbeitet
worden ist dann in verschiedenen Lagen gespielt wird wenn in gleicher Weise kleine Liedchen
(Volks- und Kinderlieder) im Umfang von 5 Tönen auf dem Instrument zusammengesucht werden
bereitet bei leidlichem Gehör die Transposition der ersten Übungsstücke nach anderen Tonarten
keine großen Schwierigkeiten mehr. Auch wird dadurch die Einführung der Versetzungszeichen im
Notenbild klanglich und technisch vorbereitet und ist damit die Möglichkeit gegeben auöch
andere Tonarten als C-Dur fürher als sonst üblich zu verwenden wie es in dem vorliegenden Werk
vorgeschlagen wird. - Man beziehe auch gleich die Dynamik in den Arbeitsbereich ein wecke
zunächst die Klangvorstellung von lauten und leisen Tönen durch Vorspielen und lasse diese
durch den Schüler auf dem Instrument wiedergeben. Der Schüler stelle selbst fest ob die von
ihm gespielten Töne seiner Klangvorstellung entsprechen so dass er sich frühzeitig daran
gewöhnt auf sein eigenes Spiel zu horchen und es stets zu überprüfen. - In den ersten Übungen
ist der Spielteil der rechten Hand im Original aus pädagogischen Gründen auf beide Hände
verteilt worden ohne die melodische Linie des Originals zu verändern. Eine Reihe von Etüden
ist nach anderen Tonarten transponiert worden. Schwierigkeitsgrad: 1