Nur ein Jahr vor seinem Tod erzielte Felix Mendelssohn Bartholdy mit seinem Oratorium Elias
einen Erfolg der ihn bis heute zu einem der beliebtesten Oratorienkomponisten gemacht hat. Von
packender Dramatik und gleichzeitig von einer Innigkeit des Gottvertrauens wie sie zu
Mendelssohns Lebzeiten durchaus nicht mehr selbstverständlich war bietet dieses Oratorium den
Aufführenden eine Vielzahl an musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. Der alttestamentliche
Bibeltext ist in den Rezitativen Arien und Chorsätzen recht genau aufgenommen um die Dramatik
zu steigern legt Mendelssohn ihn zum Teil dialogisch an und kommentiert ihn aus den
Prophetenbüchern und dem Psalter. Dadurch entsteht ein biblisches Drama dessen 22 Abschnitte
zu ausgedehnten dramatischen Szenen zusammengefaßt sind. Allerdings können ohne weiteres auch
einzelne Chorsätze aus dem Elias herausgelöst und zu passenden liturgischen Gelegenheiten im
Gottesdienst oder in geistlichen Konzerten aufgeführt werden.Bei einem solchen Gegenstand wie
Elias ... muß das Dramatische vorwalten... die Leute lebendig redend und handelnd eingeführt
werden ... eine recht anschauliche Welt wie sie im alten Testamente in jedem Kapitel steht
schrieb Mendelssohn an seinen Librettisten. Die anschauliche Welt setzte er in packenden
Baalschören dramatisch durchkomponierten Szenen und schlichter Engelsmusik um. Die
Carus-Neuausgabe von R. Larry Todd Duke University USA gibt ausführliche Informationen über
Entstehungsgeschichte und Quellenlage.