Katheter

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Katheter Funktion und Material

Schon vor rund 3000 Jahren haben ägyptische Mediziner ihren Patienten, die unter Harnstau litten, mit Kathetern aus Federkielen oder Bronze Abhilfe verschafft. Schilfrohr, Tierhaut, Silber und Gold - über die Jahrhunderte optimierten Gelehrte die heilenden Röhren nach und nach. Bis im 19.Jahrhundert ?rzte um den Franzosen Auguste N?laton der medizinischen Kathetisierung mit dem ersten Katheter aus Gummi Schub verliehen. Die Entwicklung machte alsdann Sprünge, bis schlie?lich 1929 der erste Herzkatheter gelegt wurde. Gemä? der Komplexität des menschlichen Körpers und der Medizin sind die Anwendungen und Katheterarten vielfältig. Die wichtigsten Kathetertypen werden im folgenden ?berblick erläutert.


Einteilung nach Anwendung

Katheter sind medizinische Instrumente, mit welchen aus diagnostischen oder therapeutischen Gründen Hohlorgane gespült, entleert, geweitet oder gefüllt werden. Mögliche Zielorgane können das Herz, Gefä?e, die Harnblase, der Magen oder der Darm sein. Im Wesentlichen bestehen Katheter aus einem starren oder biegsamen Rohr, das unterschiedliche Längen und Formen haben kann. Der Schlauchdurchmesser wird in Charri?re angegeben. Die Innenwand des Rohres kann mit Ringen oder spiralig verstärkt sein. ?blicherweise bestehen die Schläuche aus PVC, PU, aus Latex, Silikon, Metall oder Glas. Es werden Dauer- und Einmalkatheter, sowie Modelle zu Selbstkathetisierung unterschieden.


Blasenkatheter Zuhause oder im Krankenhaus

Die vorhandenen Produkte lassen sich nach Anwendungsgebiet und dem Konstruktionsprinzip einteilen. Wichtige Katheterarten, die häufig über gesucht werden, sind


Abgerundete Enden beugen Verletzungen vor

Am häufigsten kommen im ambulanten Bereich wie auch im Privathaushalt Blasenkatheter zum Einsatz. In der Urologie werden diese nach verschiedenen Indikationen eingeteilt. Es gibt sogenannte transurethrale Dauer- und Einmalkateter, die durch die Urethra, also die Harnröhre gelegt werden. Einmalkatheter werden für die intermittierende, also wiederkehrend notwendige Selbst- oder Fremd-Kathetisierung angeboten und dienen zum Harnablass. Es wird unterschieden zwischen gebrauchsfertigen und nicht gebrauchsfertigen sowie zwischen atraumatischen und traumatischen Produkten.


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atraumatisch

Atraumatische Kanülen, Katheter oder Nadeln verfügen über abgerundete Spitzen und werden auch als gewebeschonend bezeichnet. Das Instrument hinterlässt beim Eindringen in den Körper eine gleichbleibend gro?e Wunde und reizt oder verletzt das umliegende Gewebe nur so wenig wie möglich. Atraumatische Katheter verfügen beispielsweise über einen ringförmigen Wulst um die Katheterspitze. Sie eignen sich für das wiederholte Katheterisieren über einen längeren Zeitraum.


Charri?re

Der Au?endurchmesser von Kathetern und Spritzennadeln wird in der Ma?einheit Charri?re (Charr oder Ch) angegeben. 1 Charri?re entspricht 1/3 mm. Demnach wird der Au?endurchmesser in Millimeter ermittelt, indem man die Charri?re-Zahl durch 3 teilt. Die Einheit ist benannt nach dem französischen Katheterhersteller Joseph-Fr?d?ric-Beno?t Charri?re.


gebrauchsfertig

Gebrauchsfertige Katheter-Sets sind bereits mit einer speziellen, hydrophilen Gleitsubstanz versehen. Der Anwender kann sie einführen, ohne zusätzliches Gleitmittel auftragen zu müssen. Weil so einige Handgriffe wegfallen, wird das Infektionsrisiko minimiert. Sie sind zudem derart verpackt, dass Handhabung und Einführen erfolgen können, ohne dass der Anwender das aseptische Material berühren muss. Hierbei ist meist auch die Anwendung von sterilen Einmalhandschuhen überflüssig. Das Infektionsrisiko in der Harnröhre wird durch diese Anwendungsform minimiert. Grauchsfertige Katheter eignen sich für die intermittierende Selbst- oder Fremd-Kathetisierung.


PVC

Polyvinylchlorid (PVC) ist ein thermoplastischer Kunststoff, der bei vielen medizinischen Instrumenten verwendet wird. Häufig wird die Kurzbezeichnung Vinyl verwendet. PVC ist beständig gegen Säuren, Alkalien, ?le und weitere Chemikalien und eignet sich hervorragend für eine Sterilisation. Seine elastischen Eigenschaften erhält der Stoff durch die Zugabe von Weichmachern. Alternativ kommen die Kunststoffe Polypropylen und Polyethylen zum Einsatz.