Es kommt nicht jeden Tag vor dass ein Cellist wie Alban Gerhardt mit einem Saxophonquartett
und einer Klaviercombo auftritt aber genau das ist bei dem HYPERION-ALBUM Phantasy in blue der
Fall. Der Keim für die kreative Zusammenarbeit zwischen Gerhardt und dem Alliage Quintett wurde
gelegt als sich die Musiker 2018 zufällig nach einem Konzert der Klarinettistin Sabine Meyer
in Köln trafen. Der Sopran-Saxophonist des Quintetts Daniel Gauthier überreichte Gerhardt bei
dieser Gelegenheit eine CD mit einem gemeinsamen Programm des Ensembles mit Meyer. Gerhardts
begeisterte Reaktion führte zu einer Diskussion darüber wie ein ähnliches Projekt verlaufen
könnte wenn die Klarinette durch ein Violoncello ersetzt würde. Wem diese neuartigen und
phantasievollen Klangkombinationen nicht vertraut sind wird sofort fasziniert und bezaubert
davon sein. Natürlich geht es h ier nie um Authentizität. Stattdessen wird Musik die entweder
besonders vertraut oder für einen bestimmten Kompositionsstil der Musikgeschichte allgemein
repräsentativ ist in neue ungewohnte Klangfarben getaucht und dabei in ihrer Vielseitigkeit
bestätigt dank der sie sich von alten Formen lösen und in einem neuen Gewand auftreten kann.
Spielerisch und doch ernsthaft fantasievoll und doch dem Geist der Originale treu: Die Musiker
bieten auf der vorliegenden Aufnahme eine völlig neue Perspektive auf eine Vielzahl von
Lieblingsstücken aus dem etablierten Repertoire des Violoncellos und darüber hinaus. So erleben
wir hier eine einzigartige Interpretation von Tschaikowskis Rokoko-Variationen - wer hätte wohl
den Blues-Einfluss auf dieses Stück vermutet? - und Musik von Antonio Vivaldi Manuel de Falla
und Dmitri Schostakowitsch. Verabschiedet werden wir mit einer geradezu zügellosen Version von
George Gershwins Rhapsody in Blue.