Wahrscheinlicht ist das die wichtigste Botschaft dieser Aufnahmen: Vergiss die Noten und
fokussiere dich auf die Musik! Es ist ein Vermächtnis von über dreißig Jahren die der
französische Pianist Michel Dalberto nun unter dem Titel The Making of a Musician auf 17 CDs
versammelt – und auf ein besonderes Dokument daraus ist das Eingangszitat gemünzt: seine frühe
Einspielung von Liszts Etudes d’execution transcendante aus dem Jahre 1986. Sie erscheint in
dieser Box zum ersten Mal – verbunden mit großer Sololiteratur unter anderem von Beethoven
Schubert Schumann und Brahms sowie Kammermusik Liedrepertoire und Klavierkonzerten von Bach
und Mozart. Der 1955 in Paris geborene Dalberto war über seinen Lehrer Vlado Perlemuter ein
direkter Enkelschüler von Alfred Cortot und Maurice Ravel. Als Inbegriff der französischen
Klavierschule entdeckte er nach einer frühen vielfach preisgekrönten Karriere seinen ganz
persönlichen Zugang zur Welt der österreichisch-deutschen Klavierromantik – und das nicht nur
als Solist sondern auch als Partner von Künstlern wie Renaud und Gautier Capucon Vadim Repin
Yuri Bashmet Emmanuel Pahud und dem Quatuor Ebene als Kammermusiker. Als Liedinterpret nahm er
mit Natalie Stutzman die großen Schumann-Zyklen auf. Die Interpretation der E tudes d’execution
transcendante gab Dalberto nach der Einspielung zunächst nicht frei – eine Entscheidung die
ihn heute zum Kopfschütteln bringt: War ich zu streng mit mir oder bin ich heute zu
nachgiebig? 32 Jahre später höre ich nur noch die Musik selbst ...