Musik als Himmel auf Erden: Das war für die Komponisten früherer Zeiten nicht einfach nur eine
schöne Redewendung. Vom Mittelalter bis in die Barockzeit sah man in den wohlgeordneten Tönen
einer Komposition ein Abbild des Kosmos. Die Regeln der Tonkunst waren die gleichen nach denen
sich die Gestirne des Himmels bewegten und durch die gerade die Kirchenmusik eine ganz
besondere spirituelle Kraft erhielt. Christina Pluhar beleuchtet mit ihrem Ensemble L‘
Arpeggiata und einer Reihe hochkarätiger Solisten wie dem Countertenor Philippe Jaroussky nun
genau dieses Phänomen mit einem Programm aus deutscher Barockmusik von Heinrich Schütz bis
Johann Sebastian Bach. Himmelsmusik bietet einen wahren Schatz an Ausgrabungen
deutschsprachiger Sakralmusik aus der Zeit vor Johann Sebastian Bach. Kaum bekannt sind zum
Beispiel der Schütz-Schüler Johann Theile der in Schweden und Dresden wirkende Christian
Ritter der Rudolstädter Hofmusiker Philipp Heinrich Erlebach der Lübecker Organist (und
Buxtehude-Vorgänger) Franz Tunder und der aus Mühlhausen stammende Johann Rudolf Ahle der
neben seinen musikalischen Ämtern auch das Bürgermeisteramt seiner Heimatstadt versah. Das
Programm mündet in eines der schönsten geistlichen Konzerte Johann Sebastian Bachs: Komm süßer
Tod BWV 478 gesungen von Philippe Jaroussky.