24 Jahre alt war die koreanische Geigerin Bomsori Kim als sie beim hoch renommierten
Musikwettbewerb der ARD als Gewinnerin ins Bewusstsein der Öffentlichkeit trat. Und das war nur
der Anfang einer großen Serie von Preisen beim Tschaikowsky-Wettbewerb der Queen-Elisabeth-
und der Montreal International Competition. Der Komponist und Violinvirtuose Henryk Wieniawski
verbrachte zwölf Jahre als Hofvirtuose am Zarenhof in St. Petersburg wo er 1862 sein zweites
Violinkonzert präsentierte und wo auch Dmitri Schostakowitsch das Licht der Welt erblickte -
Generationen später in denen sich die Welt unwiederbringlich verändern sollte. Es mag der am
Ende einer langen Kette von Auszeichnungen stehende Preis beim internationalen
Wieniawski-Wettbewerb 2016 gewesen sein der die 1989 geborene Kim auf diese bisher kaum
beachteten Verbindungspfade zwischen polnischer und russischer Musik lockte. In Kims von
schillerndem Farbenreichtum geradezu verschwenderischer Virtuosität und immenser Expressivität
geprägtem Spiel trifft sich Wieniawskis romantisches Werk mit Schostakowitschs erstem Konzert -
einem von Kriegserfahrungen Stalinterror und innerer Emigration geprägtem Werk. Mit dem Warsaw
National Philharmonic Orchestra unter Jacek Kaspszyk fand die Solistin ebenso kompetente wie
authentische Partner für diese Höhepunkte der osteuropäischen Konzertliteratur.