Anima Aeterna enthält mehrere Weltersteinspielungen und zeigt den Countertenor im Dialog mit
Fatma Said deren Sopran derzeit die Musikwelt fasziniert und die erst kürzlich ihre Vielfalt
mit dem Album El Nour bewies. Zusammen mit dem Musikwissenschaftler Yannis François ist es
Orliński mit dem Ensemble Il pomo d'oro gelungen viele Schätze von barocken Komponisten zu
heben deren Namen bisher im Dunkel der Geschichte lagen – so etwa Bartolomeo Nucci oder
Gennaro Manna Mitglied einer bedeutenden neapolitanischen Musikerfamilie. Bekannter ist der
böhmisch-deutsche Jan Dismas Zelenka der Dresdner Kollege und Zeitgenosse des Leipziger
Barockmeisters Bach. Die Motetten und geistlichen Arien bieten eine riesige Klangfülle und das
nicht nur durch die zum Teil prächtigen Orchesterbesetzungen sondern auch durch die Mitwirkung
des Il pomo d'oro-Chores der Gennaro Mannas Laudate pueri besondere Festlichkeit verleiht. Die
ägyptische Sopranistin Fatma Said steht Orliński in Zelenkas Laetatus sum zur Seite. Die Musik
der »ewigen Seele« (was »Anima Aeterna« ja bedeutet) sieht der Countertenor viel tiefer und
umfassender als nur ein Bekenntnis zu einer bestimmten Religion: »Ewige Seele heißt für mich
›Natur‹. Etwas Starkes Dauerhaftes – etwas das lebendig unbezähmbar und sogar gefährlich ist
aber auch von ruhiger Tiefe hypnotisch und heilend.«