Die Floskel Qualität setzt sich durch hat gerade im Heavy Metal leider oft keine Gültigkeit
gehabt. Nach Sudden Death oder Hellbreath präsentiert das aktuell auf Spezialitäten ausgelegte
Label Golden Core erneut eine deutsche Metalband aus der zweiten Hälfte der Achtziger die
hochgradig talentiert war es aber nur zu einer LP in Eigenregie geschafft hat. Pictures Of
Reality heisst das beeindruckende Resultat welches 1989 auf Rockwerk Records dem Label
welches der Rockmusikerverein den Bands samt Labelcode zurVerfügung stellte erschien. Der
teils epische Metal der auch gerne mal Geschwindigkeit aufnimmt hätte damals bei einerder
einschlägigen Firmen (Noise Steamhammer Roadrunner etc.) noch Chancen gehabt bevor der
traditionelle Metal in denNeunzigern seine Schwierigkeiten bekam. Dafür sorgt neben einem sehr
ausdrucksstarken Gesang auch eine unglaublich professionelle Produktion (für eine
Eigenpressung). Typischen Teutonenstahl gibt es auch nicht zu jeder Sekunde dennüber weite
Strecken erinnert das Material an US-Bands wie Omen oder Liege Lord. Außerdem sprengen gleich
zwei Songs die Achtminutenmarke ohne dabei in progressives Gefrickel zu verfallen. Leider
saßen die damaligen A&R Manager der Plattenfirmen auf ihren Ohren und kümmerten sich lieber
umkurzlebige Trendmusik . . .Die Original LP ist heute eine kleine Investition doch der Faktor
rar macht noch nicht automatisch gute Musik aus! Exploder sind eine von diesen Bands die heute
fast mehr Chancen hätten als Ende der Achtziger. Sie haben die Songs und den Sound für den
viele junge Metalbands aus dem Underground töten würden - etwas was man einfach nicht in
dieser Form exakt reproduzieren kann. Das Album wurde von Eroc (Grobschnitt) vom
Masterbandüberspielt und von Neudi remastert. Für die Vinyl-Ausgabe erfolgte ein zusätzliches
Mastering von Vadim Kulin (ZYX Studio).