Aus dem Raum Ludwigshafen kam eine der ersten Death- Thrash-Bands der Region und wurde zum
Nährboden für Musiker die heute in erfolgreichen wenn auch stilistisch anders klingenden
Gruppen aktiv sind. Allerdings muss man kein Fan von Crematory Mystic Circle oder Blood sein
um Excess (später: Malignity) zu mögen oder gar faszinierend zu finden doch die
traditionellen Wurzeln offenbaren sich deutlich. Excess wurden im Sommer 1988 gegründet und
nach kurzer Zeit stand die erste Besetzung mit Harald Heine (Bass Gesang) Thorsten »Smog«
Aschenbrenner (Gitarre) und Markus Jüllich (Drums). Man teilte sich einen nach fauligem Bier
stinkenden Proberaum mit der lokal angesagten Thrashband Sudden Darkness deren Material vor
einigen Monaten auch auf Golden Core via Doppel-CD veröffentlichte wurde. Der Gitarrist dieser
Gruppe nahm mit beschränkten Mitteln aber immerhin bereits Mehrspur das erste Excess Demo
»Torment Of Death« auf welches für die Umstände erstaunlich gut klingt. So manch Black Metal
Band hätten in den Neunzigern gerne diesen Klang auf ihrem Album gehabt. Natürlich waren die
technischen Fähigkeiten bei den drei Musikern noch sehr beschränkt aber gerade dieses
»Zwangsprimitive« macht diese fünf Tracks so authentisch aber auch brutal. Diese Ästhetik kann
man nicht planen oder bewusst erzeugen. Das bekannteste und sicherlich auch beliebteste Demo
eröffnet die CD: »Crucifixion« aus dem Jahr 1992. Verstärkt mit Sänger Clausi (später bei der
Band Blood aktiv) und mit einem Wechsel an den Drums bot man einen regelrechten Quantensprung
ohne aber den einfach gehaltenen Mix aus Death Thrash und stellenweise Doom zu verlassen. Die
Produktion von Guido Holzmann (Economist Mystic Circle Graveworm etc.) dessen Studio 1992
noch im Aufbau war ist bis heute eine unfassbare aber dennoch transparente »Wall Of Sound«
die Seinesgleichen sucht. Nach der Umbenennung in Malignity folgte das letzte Demo bevor drei
der vier Musiker zu bekannteren Acts stießen mit denen sie andere Szenen als die bedienen mit
denen sie als Excess Malignity angefangen haben. Trotzdem stimmten alle Beteiligten dieser
Wiederveröffentlichung zu und unterstützen die Arbeit daran. Somit kann nun eine Lücke in der
Geschichte des deutschen Death-Thrash geschlossen werden.