Pianist See Siang Wong schließt mit Unheard seine Beethoven-Trilogie ab. Auf dem dritten Album
sind unvollendete bisher ungehörte Werke von Beethoven zu hören. In seinen Skizzenbüchern die
er stets mit sich trug notierte Beethoven Ideen und musikalische Versuche die er oft nicht
weiter ausführte und die heute in Bibliotheken und Privatsammlungen auf der ganzen Welt als
Fragmente überliefert sind. Unheard vereint Rekonstruktionen und Raritäten die auf solchen
Skizzen beruhen. Sie zeigen Beethovens unglaublichen Ideenreichtum und seine schöpferische
Kraft. Auf dem Album zu hören sind die Klaviersonate op. 109 in E-Dur die vom Schweizer
Pianist und Komponist Jürg Wyttenbach auf Grundlage Beethovens eigener Skizzen auskomponiert
wurde die lang als verschollen gegoltene Komposition in D-Dur über die See Siang Wong sagt:
Man sieht dem Manuskript an dass sich Beethoven mit diesem Werk intensiv beschäftigt hat. Es
enthält viele Kommentare zu seinen musikalischen Ideen sowie zahlreiche Korrekturen und
Spielvarianten. Dieses unvollendete Werk des jungen Beethoven gehört in meinen Augen zu den
wegweisendsten und spannendsten aus dieser Schaffensperiode. Auch auf dem Album ist das Concert
D Dur für Pianoforte mit Orchester welches der einflussreiche Musikwissenschaftler Guido Adler
1888 entdeckte und Beethoven zuschrieb. Heutzutage gibt es noch immer Debatten darüber wer der
Komponist dies lebendigen freudigen Stückes war Beethoven oder vielleicht doch der inzwischen
fast vergessene böhmische Komponisten Jan Joseph Rösler (1771-1812)? Ein Highlight des Albums
ist sicherlich das Konzert für Klavier und Orchester in D-Dur Nr. 6 das See Siang Wong mit
der Camerata Schweiz und Dirigent Howard Griffiths 2021 eingespielt hat. Es erinnert an das
berühmte 5. Klavierkonzert und die Chorfantasie: Auch hier spielt das Klavier einige groß
angelegte Kadenzen und Marsch-Rhythmen. Höchst wahrscheinlich inspiriert von der politischen
Situation des damaligen Europas we