Der Soundtrack zum Dokumentarfilm Schattenkind ist das erste Filmmusik-Album von Dirk Maassen
und bereits ein Mammutprojekt. Dafür hat der Komponist und Pianist die Film-Crew um Regisseur
Jo Müller über zwei Jahre hinweg begleitet und szenische Eindrücke in emotionale musikalische
Stimmungsbilder verwandelt. Mit seinen reduzierten Piano-Melodien die er teilweise mit
subtilen Streicherpassagen arrangiert bildet Dirk Maassen auf einfühlsame Weise einen
klanglichen Kontrast zu den ergreifenden Bildern aus dem 90-minütigen
Dokumentarfilm.Schattenkinder verfolgt den Ausnahmefotografen Andreas Reiner bei seiner Arbeit
und zeigt sein genügsames Leben auf einem baufälligen Bauernhof. Der aus dem Schwäbischen
stammende Reiner schaut dorthin wo andere wegsehen und erzeugt teils provokante fotografische
Grenzerfahrungen indem er die Gesichter von Hinterbliebenen oder die Hände von Toten
ablichtet. Auch im Film Schattenkinder sind die Zuschauer*Innen hautnah bei der
nervenstrapazierenden Arbeit Reiners dabei und können sehen wie die extremen Bilderserien
entstehen. Er zeigt die Emotionen vor und hinter der Fotokamera und das ungefiltert egal ob
Reiner Mehrfachmörder fotografiert oder Frauen die das Trauma einer Fehlgeburt zu verkraften
haben. Auch Dirk Maassen wird ein Teil der Arbeit Reiners und im Film ist zusehen wie er am
Flügel in einem dystopisch anmutenden Waldstück voll abgestorbener Bäume von nackten Menschen
umgeben zu dessen Fotomotiv wird. Für Dirk Maassen war die Produktion des Filmes über den
langen Zeitraum von zwei Jahren eine besondere Erfahrung nicht zuletzt auch daher weil er als
Darsteller in dieser Schlüsselszene tief in das Geschehen und die Welt Reiners eintauchen
konnte. Besonders inspiriert haben ihn die Geschichten der vielen Menschen denen er während
der Produktion begegnete. Dieser persönliche Kontakt änderte auch seine Sichtweise auf das
Leben. Scheinbar gegensätzliche Empfindungen wie Stärke und Verletzlichkeit Lebendigkeit