Für jede Musikart unerschöpflich mit besonderer eigentümlicher Schönheit Würde und Wahrheit
so begeistert äußerte sich Carl Ludwig Juncker 1776 über die Musik von Joseph Aloys Schmittbaur
(1718-1809). Dass dieser zu Unrecht vergessene Komponist großartig Musik geschrieben hat
beweist die neue Aufnahme von Werner Erhardt und seinem Ensemble L´arte del mondo mit
ausgewählten Sinfonien Schmittbaurs die bis auf eine in Köln entstanden. Schmittbaur der in
Bamberg geboren wurde erhielt seine Ausbildung durch den Würzburger Hoforgelbauer Johann
Seuffert zudem war er Schüler von Niccolo Jacomelli in Bologna. 1754 erhielt er eine
Anstellung in der Rastatter Hofkapelle 1766 wurde er deren Kapellmeister. Nach der Auflösung
der Rastatter Kapelle war er Konzertmeister in der Karlsruher Hofkapelle. Ab Januar 1775
erhielt Schmittbaur die Stelle des Domkapellmeisters in Köln wo er das Musikleben durch die
Konzerte der Musikalischen Akademien nachhaltig prägte. 1777 wurde er Hofkapellmeister in
Karlsruhe wo er der dortigen Kapelle zu hohem Ansehen verhalf. Nach Schmittbaurs Tod geriet
seine Musik lange in Vergessenheit. Doch zu Unrecht wie diese Aufnahme von l'arte del mondo
unter der Leitung des Dirigenten Werner Ehrhardt zeigt. Zu hören sind drei Sinfonien Op. 2
(1776) die aus Schmittbaurs Kölner Zeit als Domkapellmeister stammen und durchweg heiteren
teilweise sogar humorvollen Charakter haben. Die vierte Sinfonie hat den Titel bey Gelegenheit
der Höchsten Vermählung und wurde von Schmittbaur 1797 für die Hochzeit der Tochter des
badischen Erbprinzen Carl Ludwig komponiert. Auch dieses Spätwerk erweist sich als ein
farbenfroh instrumentiertes und kontrastreiches Stück. Über die als Ersteinspielung bei
deutsche harmonia mundi escheinenden Entdeckungen ist Werner Erhardt begeistert: Schmittbaur
besaß bis ins hohe Alter eine ungebrochene Schaffenskraft und großen Einfallsreichtum. An den
Sinfonien kann man sehr gut sehen wie sehr individuell er seine ganz eig