Mit dem 2017 erschienenen Album Bologna 1666 nahm das Kammerorchester Basel unter der Leitung
von Julia Schröder den Hörer mit auf eine musikalische Reise in das wohl wichtigste
musikalische Zentrum Italiens im 17. Jahrhundert und entdeckte herausragende Werke. Die 1666
gegründete Accademia Filarmonica di Bologna eine der ältesten Musikhochschulen Italiens
beeinflusste das damalige Musikleben weit über die Grenzen Italiens hinaus. Umso erstaunlicher
ist es dass mit Ausnahme einiger weniger Komponisten wie Giuseppe Torelli oder Giacomo Antonio
Perti die meisten von ihnen in Vergessenheit geraten sind. Bei dieser zweiten Aufnahme die
sich auf die bolognesische Schule konzentriert fokussiert sich das Orchester mehr auf die
Vokalmusik dieser Zeit. Sie werden von der fantastischen katalanischen Sopranistin Nuria Rial
unterstützt. Die Vokalstücke sind alle inhaltlich miteinander verbunden denn die Texte
verwenden immer wieder luftige Bilder und Metaphern: ängstliche Gedanken eines gequälten
Liebhabers der keine Ruhe findet als würde er vom Wind bewegt (die Arie Pensieri vaganti von
Colonna) oder von Engeln die vom Himmel herabsteigen um die Menschen zu retten (in der
Kantate Vieni pur con i tuoi vezzi von Perti) oder von der Aura die man an heiligen Orten
atmet (die Motette Aurae sacrae amati ardores von Pollarolo). Den Stücken für Sopran solo
werden Auszüge aus den Concerti grossi op. 8 von Giuseppe Torelli gegenübergestellt der in
Venedig geboren wurde aber seit 1684 in Bologna lebte und dort eine Karriere als Komponist
machte.