Die Musik von Johann Sebastian Bach hat die bekannte Schweizer Akkordeonistin Viviane Chassot
einst aus einer schweren persönlichen Krise herausgeführt: Die Lebendigkeit und die Kraft
springt uns vielleicht zuerst an wenn man Bachs Musik hört. Aber der Komponist hatte kein
einfaches Leben und alles andere als einen geraden Lebensweg er musste viele Schicksalsschläge
wegstecken wurde mit zehn Jahren Vollwaise verlor fru¿h seine erste Ehefrau auch einige
Kinder starben. Der Tod hat ihn ein Leben lang begleitet und ich finde schon dass diese
Aspekte von Schmerz und Verlust immer auch mitklingen in seiner Musik selbst wenn die Musik
vordergru¿ndig tanzt oder es einfach nur heiter zu- und hergeht. Da der Künstlerin dabei
schnell klar wurde wie gut sich die Musik des Thomaskantors auf dem Akkordeon wiedergeben
lässt ist nun nach Aufnahmen mit Werken von Haydn und Mozart für PROSPERO ein Bach-Album
entstanden mit dem Präludium und Fuge c-Moll aus dem Wohltemperierten Klavier dem
Italienischen Konzert BWV 971 sowie drei Klaviersuiten. Bach und Akkordeon diese Kombination
scheint selbst für Nicht-Puristen im ersten Moment nicht gerade auf der Hand zu liegen. Aber
die Musikerin hat hierfür sehr überzeugende Argumente: 'Was sehr fu¿r das Akkordeon als ein
mögliches Instrument bei der Musik von Bach für Tasteninstrumente spricht sind die
bläserhaften Gestaltungsmöglichkeiten die ich dank des Balgs habe. Damit und mit einer
differenzierten Artikulation kann ich die Musik zum Atmen und Sprechen bringen Dynamik und
Farbenvielfalt erreiche ich durch vielfältige Registrierungsmöglichkeiten.'