Erst Mountain dann West Bruce & Laing dann wieder Mountain und inzwischen seit Jahrzehnten
auch auf Solopfaden unterwegs: Gitarrist Leslie West der im Oktober seinen 70. Geburtstag
feiert ist unverwüstlich. Dasselbe gilt für den einmaligen Klang seines Lieblingsinstrumentes
der Gibson Les Paul Junior mit dem er auch auf seinem neuen Album Soundcheck wieder die Luft
zum Brennen bringt.Wie bereits die beiden Vorgänger Unusal Suspects (2011) und Still
Climbing(2013) präsentiert auch Soundcheck Leslie Weinstein wie West mit bürgerlichem Namen
heißt in seinem zweiten Frühling. Nach einer Reihe von Blues dominierten eher zurückhaltenden
Veröffentlichungen in den 2000er-Jahren hatte der Amerikaner mit Unusal Suspects zum Heavyrock
zurückgefunden und das war gut so. Dass er diese Marschrichtung hier weitgehend beibehält
ahnt man bereits beim Betrachten des Covers mit dem Pegel tief im roten Bereich und knapp am
Anschlag. Als Gastmusiker mit von der Partie sind diesmal Peter Frampton und Brian May sowie
Keyboarder Max Middleton (Jeff Beck Group). Ebenfalls zu hören ist Leslie Wests im Oktober
letzten Jahres verstorbener alter Bandkollege Jack Bruce (Cream West Bruce & Laing). Die
handfeste Produktion übernahm wie bei Wests letzten beiden Platten wieder Mike Metal
Goldberg.Auf Soundcheck finden sich elf Titel und die meisten davon rocken prächtig. So Left By
The Roadside to Die Here For the Party Going Down mit Brian May A Stern Warning und Empty
Promises - Nothing Sacred (West: Mein Tribute an AC DC). Das Akustikstück A Stern Warning sowie
einige gecoverte Titel (Give Me Just One Reason Tracy Chapman People Get Ready Curtis Mayfield
Eleanor Rigby Beatles Stand By Me Ben E. King) runden das Ganze geschmackssicher ab. Und dann
wäre da noch die Neuaufnahme des unsterblichen Cream-Klassikers Spoonful mit Jack Bruce am Bass
der hier auch gesungen hat. Damit schließt sich ein Kreis und insgesamt gilt: LeslieWest ist
musikalisch längst wieder dort angekommen wo er sich am wohlsten fühlt und unschlagbar ist.